Chronik

( Auszug aus der Ortschronik Wisch 2001 ) 

Der heutige Schillerhof hat seinen Ursprung in Baden Württemberg. Der Landwirt Martin Weiß und seine Ehefrau Marta Weiß bewirtschafteten einen Milchviehbetrieb in Münsingen auf der Schwäbischen Alb. Ein Teil des Betriebes konnte als Industrieland verkauft werden. Der Erlös war für ihre Tochter Heiderose Schiller, geb. am 05.10.1963, und deren Ehemann Matthias Schiller, geb. am 19.04.1961, das Startkapital um einen neuen Hof in Schleswig- Holstein aufzubauen.  

Heiderose und Matthias Schiller leben seit 1984 in Schleswig - Holstein. Sie studierte an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel Ernährungswissenschaften, er studierte nach der landwirtschaftlichen Lehre in Niedersachsen ebenfalls in Kiel das Fach Agrarwissenschaften, mit anschließender Promotion im Bereich Landtechnik. Während des Studiums lernten beide das Land kennen und wollten gern in Schleswig-Holstein ihre neue Heimat finden. 

So suchten sie hier nach geeignetem Grund und Boden als Reinvestition.Über einen Maklerkontakt erfuhren sie vom Verkauf von Ackerland in der Gemeinde Wisch. Nach der Besichtigung des Landes wurde der Kauf im Mai 1995 beschlossen. Insgesamt wurden ca. 60 ha Land von den bisherigen Eigentümern Frau Berns und Herrn Reese erworben. Die Ländereien stammen aus dem Besitz der Hufen Untiedt, Dorfstraße 14 und Klindt, Moor 5. 

Aufgrund bestehender Pachtverträge wurde die Bewirtschaftung der Flächen 1996 und 1997 aufgenommen. Für Matthias Schiller ging damit ein Lebenstraum in Erfüllung. Er kündigte seine Arbeitsstelle im Landmaschinenhandel, um sich ganz der Entwicklung des landwirtschaftlichen Betriebes zu widmen. Da zu den landwirtschaftlichen Flächen keine Betriebsgebäude mehr gehörten, sollte eine neue Hofstelle errichtet werden.

 

So wurde am 01. März 1998 mit dem Bau einer landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle mit Trocknung und Lagerung für das Getreide auf dem Flurstück Eckenkoppel begonnen.Im Mai begannen dann auch gleich die Arbeiten für das Wohnhaus. Die Planung für das Haus erfolgte gemeinsam mit dem Architekten Schmidt aus Bad Segeberg und war langwieriger als gedacht. 

Welche Form soll das Haus haben und mit welchen Baumaterialien fügt es sich möglichst harmonisch in die Umgebung ein? Zu guter letzt brachte eine Weihnachtspostkarte aus Schweden mit einem eingeschneiten Holzhaus den entscheidenden Tipp. Zusammen mit eigenen Ideen und Wünschen setzte der Architekt alles in eine machbare und schöne Form um. 

Das Haus ist mit Kalksandsteinen gemauert und mit Lärchenholz verkleidet und bietet für die Familie sowie für die Saisonarbeitskräfte genügend Platz.Die Bauarbeiten schritten trotz eines nassen Jahres sehr schnell voran und noch im Dezember 1998 konnte das Haus bezogen werden. Der Landwirtschaftliche Betrieb wurde 1997 auf ökologischen Landbau nach Biolandrichtlinien umgestellt. Nach der Umstellungsphase erfolgte die Anerkennung als Biolandhof im Jahre 2000. 

 

Bei dieser Anbaumethode wird auf den Einsatz schnellwirkender Düngemittel und synthetischer Pfanzenbehandlungsmittel verzichtet. Das Getreide wird in vierfeldriger Fruchtfolge angebaut.Im Kreislauf wird im 1. Jahr Kleegras zum Aufbau der Bodenfruchtbarkeit eingesät. Im 2. Jahr folgt das Getreide mit den höchsten Nährstoffansprüchen, in der Regel ist dies der Weizen. 

Danach folgt eine im Frühjahr bestellte Frucht, je nach Nachfrage können dies Getreide (z.B. Sommergerste, Sommerweizen, Hafer) oder auch Gemüseerbsen sein. Zum Abschluß der Fruchtfolge wird Roggen gesät. Anschließend beginnt der Kreislauf wieder neu mit dem Anbau von Klee. Seit 1999 werden auf dem Schillerhof zusätzlich zum Getreide Bio-Erdbeeren angebaut. Das Feld befindet sich an der Kreisstraße nach Holm. 

Die Vermarktung erfolgt direkt ab Feld und an einem Stand am Passader Backhaus in Passade. Bei der Ernte werden die Betriebsleiter von vier sehr zuverlässigen osteuropäischen Saisonarbeiterinnen unterstützt. Sonst wäre die Arbeitsspitze nicht zu bewältigen. Mittlerweile ist die Familie auf vier Personen angewachsen. Die Töchter Helen Magdalena, geb. 07.12.1996 und ihre Schwester Anne Sophie, geb.08.12.2000 erfüllen den Hof mit Leben. 

Die Familie fühlt sich in der Probstei sehr wohl und freut sich über die herzliche Aufnahme hier vor Ort.